Tuesday, October 04, 2016

A little bit of Pop, a little bit of Rock: hier hübscher Pop aus einer  Off-Broadway Production  mit  Suzanne Vega und dort kantiger Alternativ-Rock mit Thalia Zedek

Suzanne Vega featured die Autorin  Carson McCullers  in Popsongs

War Suzanne Vega einst mit schönen, gleichzeitig oft sozialkritischen Songs purem Stadtleben und Realismus zugewandt, soll sie sich aber eigentlich ziemlich für Träume und Surrealismus interessieren. Ihre Träume scheinen sie leicht und lässig in die Charts zu bringen. War sie anfangs einfacher Folky, so hat sie längst perfekte Popsongs.  Im Kontext von Neo-Folk begann sie vor Jahrzehnten sich auch im Mainstream bekannt zu machen und das sogar mit anspruchsvoll arrangiertem Liedgut. Gelernt hat sie sowas auch durch den von ihr besonders erwähnten Leonard Cohen.
Die 1959 geborene Suzanne Vega stammt aus Santa Monica und wuchs in New York auf. Dort engagierte sie sich außer für Musik in ihren Studien auch besonders für Tanz und Literatur. Mit ihrem neuen Album stellt Vega die Autorin Carson McCullers  vor, von der sie schon immer fasziniert ist. Gesellschaftliche Außenseiter waren oft Protagonisten von McCullers Erzählungen, Kurzgeschichten, Theaterstücken, Essays und Gedichten. Wie McCullers, die von 1917 bis 1967 lebte,  hat Vega Geschichten zu erzählen. Zu Beginn mit ihrer akustischen Gitarre auf Independent-Bühnen im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village und dann zusammen mit Bandmusikern in internationalen Konzertforen, wo derzeit immer wieder Gitarrist Gerry Leonard mit auf der Bühne ist. Von Suzanne Vega gibt es nun  das Performence-Stück  “Lover, Beloved: An Evening With Carson McCullers”, für das sie u.a. mit Duncan Sheik,  Michael Jefry Stevens und  Kay Matschullat zusammenarbeitet. Die CD mit daraus veröffentlichten Songs bringen Folk-Rock, Pop und Jazz auf einen Nenner und stellen die clevere Performerin Suzanne Vega wieder mal als eine kleine Queen of Pop vor.

Only Rock 'n' Roll..."Eve" von Thalia Zedek

Thalia Zedek spielt sowas wie Rock n' Roll-angehauchten Postpunk. Früher hatte sie Bands wie Live Skull und Come, mittlerweile gibt es Solo-Alben und das aktuelle ist mit "Eve" betitelt. Den ungeschliffenen, oft auch bluesigen, düsteren Sound ihrer Gitarre im Griff und mit spröder Stimme performt sie sperriges Songmaterial.  Only Rock 'n' Roll...Das ist noch immer wie seit Urzeiten im einfach durchstrukturierten und hartkantigen Rock so. In der Frontposition eine Frau ist allerdings für viele noch immer nicht selbstverständlich. Sollte es aber sein. Thalia Zedek hat die Standfestigkeit dazu. Dass die 55-järige allerdings dabei manchmal etwas angefriffen wirkt ist nicht zu überhören und vermutlich nicht nur Stilmittel sondern wird durch Lebenserfahrung mit eingebracht. So sind ihre Songs nicht unbedingt überbordend frohsinnig, sondern sie reflektiert eigenbrötlerisch auch die desolateren Seiten des Lebens. Ob Echtheit oder Immitat. Das einzelgängerisch Wirkende bleibt dabei nicht auf verlorenem Posten sondern ist Stärke. Im Songwriting, Rock 'n' Roll und Punk interessiert man sich das eine oder andere Mal für innere Befindlichkeiten und nicht nur hübsche, gelackte Oberflächen. Ästhetik kann spröde sein und fundiert durch  authentisches oder authentisch wirkendes Material ohne Oberflächenhochglanz. Bei den Aufnahmen zu "Eve" wurde Zedek unterstützt  von Andy Hong  im Kimchee Studio. Kongeniale Mimusiker waren David Michael Curry an der Violo,  Jonathan Ulman am Schlagzeug, Mel Lederman am Piano und Winston Braman am Bass.

Suzanne Vega
“Lover, Beloved: Songs From An Evening With Carson McCullers”
(Cooking Vinyl)
Thalia Zedek
"Eve"
(Thrill Jockey)

www.suzannevega.com
www.facebook.com/ThaliaZedekBand