Monday, April 14, 2014


Jazz, Jazz, Jazz, Jazz - Es stellt sich u.a. die Frage, ob gerade etwas wie "The New Standard" im Jazz in sein kann? Von Jamie Saft (Piano, Orgel), Steve Swallow (Bass) und Bobby Previte (Drums) stammt die neue Veröffentlichung "The New Standard". Also perfekt gespielte Jazznummern. Saft erklärt: "..einfache Strukturen genommen und sie in größere Strukturen umgewandelt, auf deren Grundlage man improviseren konnte...." So einfach geht das also...Ich mach mir mal zuhörend ein paar Gedanken, ob im Jazz das, was sich "The New Standard" nennt, vielleicht angesagt ist und ob es mir etwas sagt.

Friday, April 11, 2014


Eleni Mandell - liebliche Songs manchmal an die späten 50s, frühen 60s oder noch frühere Zeit erinnernd

Eleni Mandell hat die derzeitige Band von Nick Lowe zu ihrer Backing Band für ihr Album "Let's Fly A Kite" gemacht. Die Nick Lowe Band ist erstklassig. Mandells Entscheidung und Agieren ist also schon sehr cool und klingt auch sehr souverän. Und es sind dabei auch einige sehr perfekte Songs entstanden. Aber der natürliche Charme von Eleni Mandell ist manchmal zu wenig zu spüren bei dem, was nun als facettenreich und opulent bezeichnet wirkt und von Mandell selbstbewußt eingesetzt wird. Die Kalifornierin bringt seit den späten 1990er Jahren mit unterschiedlichen Musikern Platten heraus mit Folk und Country Songs, die auch mehr oder weniger dem Pop nah sind. Auf "Let's Fly A Kite" zeigt sie bei ihrer musikalischen Arbeit ein ausgesucht breiteres Spektrum an Stilmitteln. Die Nick Lowe Band trägt mit einem immer auch etwas an die 50s/60s erinnernden Sound ein gutes Maß dazu bei. Neil Brockbank und Robert Treffern haben produziert. Wesentliche Musiker sind Geraint Watkins an Keyboards , Matt Radford am Bass, Martin Winning an Saxofon und Klarinette, Robert Trehern am Schlagzeug und Greg Tawnson an der Gitarre. Die Schönheit von Mandells Songs wird beispielsweie bei "Little Joy", "Anyone Like You"oder "Cool Water" besonders zur Geltung gebracht. "...Let's take a ship /Jumping waves like a couple of dare devils hop and skip / Under the moon and under the stars / Like dreamers do that's what we are" endet "Let's Fly A Kite" mit Lyrics des Stücks "Like Dreamers Do". Das ist eigentlich alles fast wie Erinnerung an die späten 50s und frühen 60s oder an noch frühere Zeit, was Eleni Mandell da gerade tut. Halt einfach wirklich sehr hübsch.

Eleni Mandell
"Let's Fly A Kite"

www.elenimandell.com

veröffentlicht: www.melodiva.de

Tuesday, April 08, 2014


Nils Petter Molvaer: energetische Klangmalerei im Future Jazz

Mit Pedal Steel Gitarrist Geir Sundstol als wichtigem Faktor und mit Pianist Morten Qvenild und Schlagzeuger Erland Dahlen hat Trompeter Nils Petter Molvaer sein neues Album "Switch" eingespielt.  Der exzellente Norwegische Jazz Trompeter, der auch Synthesizer und Programming versiert beherrscht, ist zudem Komponist und Produzent und spielt akustische Gitarre. Additional Programming ist von Jon Marius Aareskjold hinzugefügt. Das Zusammenwirken von Trompete und Steel Guitar ist das prägnant Entscheidene für den musikalischen Charakter von "Switch" .
Nils Petter Molvaer  begann als Musiker in den 1980er Jahren und zelebrierte mit eigenen Formationen Jazz in Verbindung mit elektonischer Musik. Er war und ist mit seinem Sound dem was Fusion und Ambient ist immer wieder nicht fern. Zusammengearbeitet hat Molvaer auch beispielsweise mit Sidsel Endresen,  Bill Laswell , Johannes Enders und Moritz von Oswald.

Im Jazz war Fusion und Artverwandtes zwar noch nie meine Sache. Wurde von mir entschieden prinzipiell weiträumig umgangen. Aber wenn Trompeter wie Toshinori Kondo, Miles Davis oder Don Cherry in den Bereichen des Fusion zu finden waren oder sind, dann höre ich ausnahmsweise zu. Auch bei Nils Petter Molvaer geht es mir jetzt so.  Neils Petter Molvaers Musik nennt sich eigenständig Future Jazz. Molvaer lässt mitteilen, dass sich seine Sounds in zwei Welten und mehreren Zeitebenen abspielen, aufbrechend in eine urban globalisierte Zukunft.  Große Worte, die er sich irgenwie leisten kann. Auf dem Cover von "Switch" sind visuelle Variationen von Geometrischem, so was wie platonische und archimedische Körper, abgebildet. Zu den hörbaren Melodiegebilden werden seh- und greifbare Kunstgebilde gezeigt. Eigentlich sind die Klanggebilde von Nils Petter Molvaer wie farbig Eratisches in weiten dunklen Räumen. Archimedische Körperwelten der Musik. Das will wohl auch das Booklet vermitteln. Sound und Polyeder... Sound und Formen wie platonische und archimedische Körper...Kann ein Klang wie ein Oktaeder sein? Oder wie ein Ikosidodekaeder? Kann ein Klang wie eine Abwandlung eines Polyeders sein? Und dabei stark farbig? Fragen vielleicht an Synenergetiker. Schöne Fantasiewelten auf jeden Fall. Und jedenfalls sind sowohl die Trompetenklänge von Nils Petter Molvaer  als auch die abgebildeten Objekte im Booklet ein Kunstgenuss. Mit Songtiteln wie "Quiet Corners" oder "Somewhere Shady" verortet  Nils Petter Molvaer seine symbiotischen Klangwelten aus Jazz und elektronischer Musik. Entspannend und doch über flacher Esoterik. Und aus kritisch ironischer Distanz feministisch gesehen natürlich.


Nils Petter Molvaer
"Switch"

www.nilspettermolvaer.info


Saturday, April 05, 2014

Floristik
Natur
Foto: © Tina Karolina Stauner

Wednesday, April 02, 2014

Heimrad Prem, 1964, Tempera auf Nessel

Die Künstlergruppen SPUR und CoBrA und deren künstlerisch Verwandte auch mit süddeutschen Wurzeln

Ein Ausstellungsschwerpunkt war gerade Heimrad Prem und seine künstlerische Arbeit im Kontext der Malergruppe SPUR in der Galerie van de Loo Projekte in München.

"Wir sind nicht nur abstrakt, sondern auch gegenständlich. Wir besitzen eine abstrakte Methode, die uns ermöglicht, gegenstandlich zu sein. Die Formen und Gegenstände, die der persönlichen Vorliebe des Einzelnen entspringen, verflechten sich mit einem abstrakten Sehen." (Heimrad Prem)

Van de Loo Projekte zeigte von Januar bis April 2014 Werke von Heimrad Prem, der von 1934 bis 1978 lebte. Nachgegangen wurde Prems Künstlerwerdegang von konventionellen Anfängen und als feinstofflich bezeichneten Arbeiten bis zu pastoseren expressiven Gemälden.

Über Heimrad Prem zu Beginn der 1960er Jahre

"...Das Festhalten an der Figur zeigt sich aber auch in Werken von 1961/62, die von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem zeitweise als Gruppenleiter fungierenden Asger Jorn und dessen abstrakt-expressiver Figur und Farbe geprägtet sind..." (Selima Niggl)  Die Frage ist in dieser Zeit auch die kritische Überwindung des Informel.  Prem geht es aber immer auch um malerische Fragestellungen, die von der Figurengestaltung losgelöst sind.  Für Prem zählt der Malprozess. Er lässt beispielsweise Tusche spontan über Papier laufen bevor er mit wenigen Pinselstrichen Figuren herauskristallisiert. Die Arbeitsphase der ersten beiden 1960er Jahre führt zu besonders starken und interessanten Arbeiten in Prems Gesamtwerk.

Über SPUR

Die Malergruppe SPUR wurde in München um 1958 gegründet und zählte damals zur Avantgarde in malerischer Praxis und  theoretischen Manifesten. Sie bestand bis zum Jahr 1965 und war der Gruppe  CoBrA verwandt, die in Skandinavien aktiv war. Mitglieder von SPUR waren ausser Heimrad Prem noch Helmut Sturm, HP Zimmer, Lothar Fischer und Erwin Eisch. Zudem kam Dieter Kunzelmann dazu. In Cham dokumentiert das Museum S. P. U. R., denn einige Maler der Gruppe kamen aus dieser Region. Bei 84 ghz im München kann man noch Schriften von SPUR erhalten.

 SPUR,  CoBrA und Verwandte auch in kommender Ausstellung

Die nächste Ausstellung bei Van de Loo Projekte ab 10.04.14 ist betitelt mit " Gespinste, Labyrinthe, Ornamente" und auch hier sind wieder Werke von Malern der Gruppe SPUR und der Gruppe CoBrA mit angekündigt. Zusammen mit weiteren Bildern, wie Exemplarischem aus dem Experimentieren im Schaffen von Henri Michaux.

zu Bildmaterial von Heimrad Prem

www.issuu.com/84ghz

veröffentlicht: www.kultura-extra.de