Sunday, April 14, 2013

 Der unprätentiöse 49 Americans Pop-Stilmix

Die Wiederveröffentlichungen der beiden 49 Americans-Alben  "We Know Nonsense"  und "E Pluribus Unum" der frühen 1980er Jahre ist eine erfrischende Sache. Andrew "Giblet" Brenner brachte damals als Bandexperiment Musiker und Nicht-Musiker zusammen um Musik in Verbindung mit Demokratischem wie Gleichheit auszuprobieren. Eine Band im konventinellen Sinn waren die aus hauptsächlich englischen Musikergrößen und ergänzenden No-Names formierten 49 Americans nicht. Es gehörten u.a. dazu David Toop, Steve Beresford, Lol Coxhill, Peter Cusack, Viv Albertin, Vivien Goldman und Brenners Mutter.
Die 49 Americans-Experimente, ein Stilmix in dem postmodern Doo-Wop-artiges bezeichnend war und Disco-, Samba-Elemente, No Wave und New Wave hineinspielten, bleiben zwar happy-go-lucky-Liedgut, aber das im anspruchsvollen popmusikalischen Sinn. Hübsche Melodien, wie besonders coole Saxophonlinien, kommen zusammen mit allen möglichen kleinen Schrägheiten und unprätentiösen Rhythmus- und Textspielereien. Könnerhaftes und Dilettantisches war gleichermaßen erlaubt.Verspielte Verwandte im weiteren Umfeld von  Red Crayola, den Slits und Konsorten waren die 49 Americans. Und sie trafen sich, einfach weil es ihnen Spaß machte, das Spielen, Und sich dabei nicht allzu ernst zu nehmen und vor allem zu überraschen war die Devise. Das dann aber ernsthaft um dem Individuellen einen Platz zu sichern. Daran darf auch jetzt weitergebastelt werden, musikalisch, demokratisch und überhaupt und mit den 49 Americans-Songs.

"We Know Nonsense"
"E Pluribus Unum"
49 Americans
(Sraubgold)

veröffentlicht: www.culturmag.de