Friday, February 22, 2013

Eine blasse musikalische Sache -"Pale Green Ghosts" von John Grant

John Grant sagt mir mit "Pale Green Ghosts" musikalisch überhaupt nichts. Das 80s- und New Wave-ige in seinen Arrangements kann ich zum einen nicht ab. Und zum anderen ist es bei ihm auch tatsächlich nicht überzeugend eingesetzt. Wenn er das Elektronik-lastige zurücknimmt beginnt er als Singer-Songwriter zu wirken und man könnte sich für das, was er wahrscheinlich zu sagen hat, interessieren. Sein Potential zeigte er jedenfalls bei Solo-Performances. Zu Zeiten seiner früheren Formation The Czars konnte er noch als mehr als ein farbloser Geist halbwegs stimmig sein. Wenigstens für völlige und ausschließliche Indie-Rockfans. Zu denen ich aber nicht unbedingt gehören wollte. Grant lebte in u.a. New York, London, Berlin bevor er nach Reykjavik in Island zog. Um dort dann eingeladen von Birgir Þórarinsson, a.k.a. Biggi Veira von Iceland’s electronic pioneers Gus Gus das Album "Pale Green Ghosts" aufzunehmen gemeinsam mit diversen isländischen Musikern. Vielleicht eine gute Idee, aber das Ergebnis ist so aufregend nicht. Grant erzählt über sich und sein Leben: “I’d take the I-25, between Denver and Boulder, which was lined with all these Russian olive trees, which are the pale green ghosts of the title: they have this tiny leaves with silver on the back, which glow in the moonlight...The song is about wanting to get out of a small town, to go out into the world and become someone and made my mark.” Es ist ihm nur leider mit "Pale Green Ghosts" nicht gelungen wie gedacht. Vintage synth-pop und industrial dance gehen mit seinem Songwriting nicht wirklich zusammen. Mag Electronica ein Teil seiner Persönlichkeit sein, wie er sagt, so zeigt er doch nicht Stärke in diesem Genre. "Pale Green Ghosts" bleibt eine blasse Angelegenheit. “Moving to Reykjavik, at the age of 43, was incredibly risky and scary,” teilt Grant mit. Es hat ihn musikalisch nur nicht weitergebracht.

www.johngrantmusic.com