Wednesday, January 31, 2007

Notizbuch
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

Sunday, January 28, 2007

Ornette Coleman, "Sound Grammar", 2006

Als Coverart des live-Albums "Sound Grammar" das Gegenteil einer Deadline im Fokus...mit einem Stück wie "Sleep talking" auf Harmolodikterrain... www.harmolodic.com

Saturday, January 27, 2007

Im Literaturhaus Berlin
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

Einfach mal Kaffeehauskultur und dabei gedanklich kleiner Exkurs zur Kaffeehausgeschichte bis hin zur digitalen Bohème von heute. Vielleicht nur soviel dazu: Es gab eine Zeit, da trug ich Schriften wie "Die Fackel" von Karl Kraus aus der Bibliothek nach Hause. Heute ist die Zeit für www.wirnennenesarbeit.de

Sunday, January 21, 2007

20.01.07 Hauschka, Adam Butler and Sylvain Chauveau, Nachtmix-Mitschnitt (Bayern2Radio, Zündfunk) vom 05.12.06, Gasteig -Blackbox, München

Durch den Mitschnitt sehr schöne Neuentdeckungen für mich: Hauschka, Adam Butler und Sylvain Chauveau. Menschen, die vom Minimalismus viel verstehen. Solopiano und Songwriting. Assoziationen, die bei dem Wort "Fernpunkt", einem Songtitel von Hauschka, auftauchen, sind den Assoziationen, die beim Hören der Konzertaufnahme insgesamt entstehen, nahe. Weitere Nachforschungen hier:
www.hauschka-net.de
www.adam-butler.com
www.sylvainchauveau.net

Saturday, January 20, 2007

Abend in der Münchner Fußgängerzone
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

Friday, January 19, 2007

Brinkmanncollage im Film
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

"Brinkmanns Zorn", Regie: Harald Bergmann (2006), Maxim, München

Wiederbegegnung mit der Arbeit von Brinkmann: Rolf Dieter Brinkmanns Tonbandaufnahmen aus den Jahren 1973 und 1975. Eckhard Rhode als Brinkmann. Brinkmanns Zorn. Das war. Dazu bestehende website:
www.brinkmann-literatur.de - Jetzt das derzeitige Buch "Zorn und Zeit" von Peter Sloterdijk.

Wednesday, January 17, 2007

Maxim Filmtheater
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

Monday, January 15, 2007

"The New York Art Scene 1940 - 70" - Emile de Antonio (1972) - "Black Paintings", Haus der Kunst, München

Den Film "The New York Art Scene 1940 - 70" nahm ich zum Anlaß auch nochmal die Ausstellung "Black Paintings" im Haus der Kunst anzusehen.
Über zwei der präsentierten Künstler, Ad Reinhardt und Mark Rothko, und zu dem, was das Haus der Kunst zum Ausstellungsthema an Informationen herausfilterte, einige knappe Worte.
Ad Reinhardts Gemälde wirken auf den ersten Blick streng. Und doch oberflächlich betrachtet an der Grenze zu dem, was man heute auch als Design sieht. Läßt man den Blick eine Weile auf dem exakt Geometrischen und den Schwarztönen, erst dann entsteht eine tiefere Wirkung. Bei Reinhardt steht Schwarz für Verweigerung, für Unsichtbarkeit und Gleichmut. Er will sich bewußt am Ende und im Außerhalb der Kunstgeschichte positionieren. Weitere Stichworte sind Verneinung und Verharren im Fragen. Absolute Verneinung wird als Befreiung von Dogmen gesehen.
Offener und leichter wirken im Grunde erst einmal Mark Rothkos Bilder. Stark dunkelfarbige und schwarze Farbflächen, die räumlich zu werden scheinen. Hier werden Begriffe wie Leere und Nichts ins Spiel gebracht. Der Betrachter soll auf existenzielle Fragen zurückgeworfen werden. Rothko ist derjenige, der in einen freiwilligen Tod ging.
Es ging damals, es waren die 50er Jahre, insgesamt um nichts Geringeres als künstlerische Identität. Und doch klingt es extrem pathetisch, wenn man heute ließt: "Die schwarzen Bilder beinhalten die archetypische Idee der Schöpfung, des Beginns, des Chaos der Urmaterie, des künstlerischen Schaffens und können somit im Zusammenhang mit der Nacht als Ort der Schöpfung und des Übergangs gebracht werden."
Die erste schwarze Farbfeldmalerei, ein schwarzes Quadrat, allerdings mit weißer Umrahmung, war immerhin in Rußland schon im schwarzen Suprematismus um 1915, lange vor amerikanischem Hard Edge, von Kasimir Malewitsch geschaffen worden.
Durch den Film "The New York Art Scene 1940 - 70" jedenfalls ist in Erfahrung zu bringen, daß in der Künstlerszene New Yorks in hellen, großräumigen, regelrecht malsaalartigen Studios gearbeitet wurde. Dort in dieser Szene muß auch das Geld gewesen sein. Einfach Bohème und kleiner Underground war also wohl auch die Welt der schwarzen Bilder und die Nacht, von der die Rede ist, zu keiner Zeit.
Der Film von de Antonio, der einen Einblick in die gesamte New Yorker Malerszene gibt, bietet auch schöne Künstlercharakterstudien. Von den anfangs zahlreichen Zuschauern interessierte die Persönlichkeit der Maler, der kunstgeschichtliche Rahmen und der genaue Entstehenskontext der Bilder letzendlich aber eher wenige. Viele verließen den Raum während des Films. Scheint zu anstrengend zu sein, sich mit mehr als der Oberfläche des Themas zu befassen.
Doch wer wollte, konnte was sich damals Rang und Namen in New Yorks Malerwelt schuf durch den Film in aller Ruhe analytisch betrachten.
Ausstellungskontext: www.hausderkunst.de

Friday, January 12, 2007

Oneida - New Yorker Band

Als Soundtrack für's Dazwischen, zwischen den Ereignissen, Terminen, Events, eignet sich recht gut die Brooklyner Band Oneida.
Oneidas Spannweite ist auf der einen Seite im härteren Rock, berührt aber auf der anderen Seite noch den Folk. Und Fat Bobby, Kid Million, Hanoi Jane sind eine Konstellation, die dabei mitten im sogenannten Noise ist. Eines ihrer Hauptstilmittel ist der Minimalismus, also die Wiederholung. Psychedelische Räume öffnen sie vor allem in den Ebenen um den Gesang und eine weitere charakterisierende Ebene ihrer Musik nimmt Bezug auf deutschen Krautrock und direkt auch auf die Band Can.
Oneida im web: www.enemyhogs.com

Derzeit sind die musikalischen Strukturen etlicher internationaler Bands stark dem deutschen Krautrock entliehen. Krautrock kam vor dem, was Neue Deutsche Welle war. Wie überhaupt alles, das Neue Deutsche Welle war oder damit zu tun hatte oder davon beeinflußt ist, zu ignorieren ist. Von Oneida inspiriert guter Blick zurück. Und dies dann im web: www.krautrock.com
11.01.07 "Festival Dances": "Sheer Bravado" von Richard Alston, "Sacred Space" von Philip Taylor, "If To Leave Is To Remember" von Carolyn Carlson - Staatstheater Gärtnerplatz, München

"Sheer Bravado", Klavierkonzert Nr. 1 in c-Moll, op. 35 für Klavier, Trompete und Streicher von Dimitri Schostakowitsch, Choreographie: Richard Alston, Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz, Bühne und Kostüme: Claudia Doderer.
Der Grundcharakter dieser Aufführung bleibt wie eine Kindheitserinnerung in einer anscheinend heilen Welt. Der Komponist Schostakowitsch (1906 - 75) hingegen wurde zu Lebzeiten in Rußland wegen seines Modernismus angegriffen und in die Einsamkeit getrieben. In der sich im Münchner Ballett entfaltenden oberflächlichen Eleganz und Virtuosität war davon weder in der musikalische Interpretation noch in der Choreografie etwas zu ahnen.

"Sacred Space" von Arvo Pärt, Choreographie: Philip Taylor, Musikalische Interpretation: Andreas Kowalewitz, Bühne und Kostüme: Claudia Doderer.
In dem Stück des 1935 in Estland geborenen Komponisten Arvo Pärt finden sich traditionell religiöse Momente und für damals avantgardistische Stilmittel vereint. Das Orchester in diesem anderen Teil des Abends nun auf einmal auch wie auf einer anderen und absolut zeitgemäßen Ebene sogar beinahe Visionäres mit einblendend. Dies kann in der Zusammenarbeit mit Philip Taylor offenbar entstehen. Die Choreografie wie ein düsterer Wachtraum, der zeigt, daß in der Ästhetik des Tanzes, im Artifiziellen, Abstrakten oder Konkreten von Bewegung, Form, Farbe, Licht und Musik der Zustand dieser Welt aufblitzen, aufscheinen, auftauchen kann ohne daß mit Worten etwas kommentiert oder erklärt werden muß. Den Tanzfiguren immanent Synonyme für erschreckende Aspekte der Dynamik des Lebens. Aber auch das Wissen, daß es eine spirituelle Kraft gibt.

"If To Leave Is To Remember" oder "Mishima" für Streichquartett und Streicher von Philip Glass, Choreographie: Carolyn Carlson, Musikalische Leitung: Andreas Kowalewitz, Bühne und Kostüme: Claudia Doderer.
Tanz wie verstehbare Handlung einer Geschichte. Und psychische Zustände visualisiert. Wobei die harten, grausamen, kalten Aspekte des Lebens bloß gelegt werden. In die minimalistischen Strukturen des Stücks sind auffallend Pausen sowie in die Körperbewegungen Zeitlupen eingefügt. Und in die Bewegung und die Musik hinein wird am Ende des Stücks ein Gedicht vorgetragen.
Die Komposition des 1937 geborenen amerikanischen Minimalmusikers Philip Glass ist Teil aus "Mishima", der Musik für den Film von Paul Schrader, der sich mit dem Leben des japanischen Schriftstellers Yukio Mishima (1925 - 70) befaßt. Mishima starb durch Seppuku, einer ritualisierten Art der männlichen Selbsttötung.

Ich würde gern das Bildmaterial des Tanzes in die Wirklichkeit schneiden. Als Cut-ups. Die Ästhetik der reinen Bewegung. Als Bereiche, in denen mit anderen Mitteln als mit Worten mitgeteilt wird. - Der Ballettabend endete damit, daß er sich geradezu in Text auflöste. Im Programmheft finden sich die Gedichtzeilen von Shami Mansei: "This world of ours / To what shall I compare it? / To the white wake of a boat / that rows away in the early dawn." Diese Worte sehe ich als Bild. Medienkunstwelt...
Nach der Simulationstheorie von Jean Baudrillard sind die Bilder der Medien mächtiger und wirklicher geworden als die Wirklichkeit selbst.
Demzufolge, denke ich, bleiben uns nur noch Entscheidungen in der Wahl der Bilder.

- und genaueres zum Werk der Komponisten:
www.philipglass.com

Saturday, January 06, 2007


Münchner Schwabing-Cafés

Münchner Westend-Café
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

Thursday, January 04, 2007

Filmwirtschaft und Atelier, München
Foto: Tina Karolina Stauner, 2007

Aki Kaurismäki "Lichter der Vorstadt"( 2006), Kino Atelier, München

Einer der wenigen, die etwas von Rockmusik verstehen, ist Aki Kaurismäki.
Sein neuer Film wie immer bestes Bildmaterial in der Tradition von Edward Hopper. Und Sprache lakonisch, wie immer. Schwarzer Humor, wie immer. Rockmusik, wie immer. Es ist die finnische Band Melrose.

Denke ich zu Beginn noch amüsiert reine Komödie zu sehen, wird der Film dann im Grunde zum schonungslosen Psychogramm eines Menschen auf dem Weg nach unten inmitten von Spiel und Verbrechen.
Gerne wird Kaurismäki dabei auch doppeldeutig. Wie bei den letzten Worten des hoffnungs- und chancenlosen Protagonisten Koistinen an seine Retterin, die Inbegriff des normalen, geradezu schönen Daseins ist. Koistinen sagt: "Ich sterbe nicht hier." Der Händedruck danach zwar vermutlich nicht zu spät. Und doch klingen Koistinens Worte genau so, als hätte er gesagt: Ich sterbe nicht hier in dieser Welt. Er, im Außerhalb, nicht hier in dieser Welt. Einer Welt, zu der er in purer Resignation während der Gechichte über im Grunde schon nicht mehr gehört. Unfähig falsche Geschäfte einzufädeln oder eine Spielernatur zu sein wie die anderen. Ganz am Ende einer Low-End-Theory.

Perfekt setzt Kaurismäki die Musik im Film ein. Zum einen im Hintergrund Musik von Puccini, Carlos Gardel und finnische Chansons. Und zum anderen auf der Bühne die Rockband Melrose. Die es schon seit den 80ern gibt, die nicht das erste Mal mit Kaurismäki arbeitet, die schon einige Alben veröffentlicht hat und die immer noch kaum bekannt ist. Straighter, schnörkelloser Rock. Gerne der Hinweis auf die website
www.myspace.com/melrosefinland

Kleine Anmerkung: Kaurismäki in einem Interview vom 21.12.06 in Die Welt: "Hören sie: 70 Prozent aller Menschen wollen einfach nur einigermaßen gut leben. 20 Prozent möchten gerne Chef sein, in ihrer Stadt oder ihrer Firma. 10 Prozent sind Psychopathen. Diese 10 Prozent haben die Macht..."

Werkübersicht Kaurismäki: www.aki-kaurismaeki.de