Sunday, November 26, 2006

25.11.06 "Majakowskis Tod", Dieter Schnebel, Musikalische Leitung: Ekkehard Klemm, Regie: Florentine Klepper, Bühne: Chalune Seiberth - Staatstheater Gärtnerplatz, München

Kurze Notizen zum Unterschied der Leipziger Uraufführung und Inszenierung von Achim Freyer, die ich in den 90er Jahren besucht hatte, zur zweiten Produktion des Stücks in München:

Leipzig schrieb: "Wladimir Majakowski, 1893 in Georgien geboren, beendete sein Leben 1930 in Moskau durch einen Pistolenschuß ins Herz..."
München schreibt: "Wladimir Majakowski, geb. 1893, Futurist, Zeichner, Dichter und 'Trommler der Revolution', starb am 14. April 1930. Warum er sich umbrachte, oder ob er überhaupt freiwillig aus dem Leben schied, angesichts der Herrschaft Stalins - darauf gibt das gut einstündige Opernfragment von Dieter Schnebel keine eindeutigen Antworten..."

In Leipzig wurde die Oper mit dem vierten Teil "Totentanz" aufgeführt. Der mir besonders stark in Erinnerung blieb. Und war da nicht die pinkfarbene Tänzerin, die nach der Tänzerfigur des Tod kam?
In München ist der "Totentanz" nicht mit auf der Bühne. Das Stück endet nach drei Teilen mit einem ganz kurzen Nachspiel und einer schwarzen Fläche. In diesem Moment ist für mich der Schluß und der Blick ins Schwarze ohne den "Totentanz" irritierend abrupt. - Im Programmheft auf der letzten Seite eine Abbildung von "Schwarzes Quadrat" (1929) von Kasimir Malewitsch. Auf der Heftrückseite sind dann noch die Abschlußworte von "Totentanz" abgedruckt: "entschlafen ich - schlafen wir - Schlaf alle".

(Foto von www.staatstheater-am-gaertnerplatz.de)